Freitag, 13. August 2021
Test bestanden
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Wetter
Temperatur 14 - 16°C ● wolkig, kein Regen ● leichter Wind
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Wegstrecke
Auto: 116 km / Helikopter: ca. 70 km / zu Fuß: 7 km
Heute war der letzte Tag meiner Reise 2021, ich musste wieder aus dem Hotel abreisen. Die letzte Übernachtung war ja wie immer in der Nähe des Flughafens. Ich hatte meine Ziele für die Reise abgearbeitet, deshalb wollte ich den letzten Tag ganz gemütlich verbringen. So bin ich erst nach 10:00 Uhr aufgebrochen.
Zuerst habe ich noch in Hveragerði das Auto gewaschen und habe im Einkaufscenter Sunnumörk Souvenirs gekauft. Dann habe ich mich auf den Weg Richtung Reykjavík gemacht.
Weltgeschichte
Zuerst bin ich zum Höfði gefahren. Dieses Gebäude dürfte vielen bekannt vorkommen, die in den 1980er Jahren das politische Geschehen verfolgt haben. In dem Gebäude fand im Oktober 1986 das Gipfeltreffen zwischen Präsident Ronald Reagan und Generalsekretär Michail Gorbatschow statt. Dies war ein erster Schritt zum Ende des Kalten Krieges.
Höfði ist heute das Gästehaus der isländischen Hauptstadt.
Stadtbummel
Danach bin ich durch das Stadtzentrum um die Laugavegur gebummelt. Beim Fotografieren habe ich mich auf Architektur und Street-Art konzentriert. Aber auch in Souvenirshops habe ich vorbeigeschaut.
Am letzten Tag meiner Reise 2021 wollte ich mir auch ein Essen im Restaurant genehmigen. Es sollte aber kein ’normales‘ Essen sein, sondern etwas traditionelles Isländisches. So hatte ich mir im Vorfeld bereits die passende Location herausgesucht.
Gammelhai
Ich hatte mich für das Íslenski barinn entschieden, welches in der Ingólfsstræti nur wenige Schritte von der Laugavegur entfernt liegt. Einer der Gründe war, dass ich unbedingt Hákarl probieren wollte. Das ist fermentierter Hai, landläufig auch als Gammelhai bezeichnet. Und die Isländer sind wohl etwas stolz, dass niemand außer ihnen das mit Würde essen kann. Das wollte ich nun aber auch mal testen…
So habe ich mir drei Gänge genehmigt. Die Vorspeise war genannter Hai, hier in Kombination mit Trockenfisch und Butter. Der Hai wurde in einem verschlossenen Glas serviert. Warum? Nun, er riecht etwas streng. Beziehungsweise stechend. Das kommt vom Ammoniak, das immer noch ausdünstet. Vom Aussehen erinnert das Fleisch an Speck, es hat eine etwas gummiartige Konsistenz, ist aber nicht zäh. Auch im Abgang ist es etwas stechend, vermutlich ist das der Grund, warum gern mit Brennivín nachgespült wird.
Ich fand es aber nicht so schlimm wie befürchtet. Ich habe den Test bestanden und kann nun eingebürgert werden 🙂
Im Hauptgang gab es Plokkfiskur. Das ist ein Brei aus Fisch, Kartoffeln und einer Mehlschwitze. Früher wurde es zur Resteverwertung genutzt. Hier war es mit Käse überbacken und sehr lecker.
Und zum Nachtisch musste es natürlich ein Schokoladenkuchen sein. Davon hätte ich auch noch ein paar Portionen mehr essen können.
nochmal Chaos?
Ich hatte am Morgen bereits mobil eingecheckt. In den Jahren zuvor war das immer ausreichend, das Gepäck konnte man an Automaten selbst aufgeben. Wegen der Kontrolle der Covid19-Dokumente musste dieses Jahr aber zusätzlich ein Check-in am Schalter erfolgen. Im Laufe des Tages war ich schon von Icelandair per SMS kontaktiert worden. Man rechnete für den nächsten Tag mit viel Betrieb und bot mir deshalb einen early-check-in zwischen 19:00 und 21:00 Uhr an. Das kam mir sehr gelegen, schon allein deshalb, weil es mir den Transport des Rollkoffers von der Autorückgabe zum Terminal ersparen würde. Der Weg führt dort zum Teil über Schotter und da rollt es halt nicht so gut.
Ich machte mich auf den Weg Richtung Kevlavík, wie immer zum ELDEY Airport Hotel im Ortsteil Ásbrú. Während der Fahrt hatte ich einen schönen Blick in Richtung Vulkan, der fleißig am Dampfen und Rauchen war.
Im Laufe der Zeit trafen immer mehr SMS von Icelandair ein. Wegen des erwarteten großen Passagieraufkommens wurde der morgentliche Check-in immer weiter nach vorn verlegt, schließlich wollte man die Schalter schon um 4:00 Uhr öffnen. Aber ich hatte ja meinen Abendtermin und war sehr froh darüber.
Im Hotel habe ich eine Stunde die Beine hochgelegt und bin dann zu 19:00 Uhr zum Flughafen gefahren. Es stand schon eine große Menschentraube in der Halle. Punkt 19:00 Uhr wurden aber acht Schalter geöffnet und eine knappe halbe Stunde später war ich eingecheckt.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich das Auto vollgetankt und mir noch ein Eis gegönnt.
Am Abend bin ich dann beizeiten ins Bett gegangen, schließlich musste ich ja um 5 Uhr schon wieder aufstehen. Aber zumindest wußte ich, dass ich am Check-in keinen Streß mehr haben konnte.
Samstag, 14. August 2021
Bless á næsta ári
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Wetter
Temperatur 11°C ● bewölkt, kein Regen ● leichter Wind
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Wegstrecke
Auto: 7 km / zu Fuß: 1 km
Die wunderschöne und erlebnisreiche Reise 2021 nimmt nun ihr Ende.
Ich bin um 5 Uhr aufgestanden und war bereits vor halb sechs an der Mietwagenrückgabe. Im Gegensatz zu den Vorjahren war hier schon richtig was los und sogar Angestellte der Mietwagenfirmen waren schon vor Ort. So bin ich schnell den Autoschlüssel losgeworden und konnte mit meinem Handgepäck zum Terminal laufen…
…Ich dachte, ich sehe nicht richtig: Die Schlange für den Check-in ging bis vor das Terminalgebäude und dort nochmals um die nächste Ecke! Einweiser versuchten, der Situation Herr zu werden. Für mich war die Sache einfach:
I’m already checked in!
Next door please!
So konnte ich direkt zur Sicherheitskontrolle gehen, wo es sehr zügig ging. Kein Wunder, die Leute waren ja alle noch beim Check-in. So hatte ich noch genügend Zeit zum duty-free-shopping.
Der Flug verlief ruhig und war pünktlich. Und wieder hat mich der BER angenehm überrascht. Ich saß tatsächlich 42 Minuten nach der Landung samt Gepäck in meinem Auto! Das habe ich auf noch keinem Großflughafen erlebt.
Na dann, bis nächstes Jahr!