Reise 2024

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Montag, 24. Juni 2024

Ein zweifach hoch

  • Wetter

    Temperatur 11-14°C ● leicht bewölkt ● mäßiger Wind

  • Wegstrecke

    Auto: 188 km / zu Fuß: 5,5 km

Heute war der letzte ‚richtige‘ Tag meiner Reise 2024. Denn ab morgen würde es schon wieder Richtung Flughafen gehen. Es sollte heute zweimal nach oben gehen. Einmal auf eine Farm im Hochland, und zweitens auf einen Krater. Das Wetter machte einen hervorragenden Eindruck und so stand einem erlebnisreichen Tag nichts im Wege.

Mein erstes Ziel war 85 km entfernt. Ich fuhr die Straße 848 in Richtung Reykjahlíð und wechselte auf die Ringstraße Richtung Osten.

Die Königin der Berge

Meinen ersten Stopp machte ich kurz hinter der Brúin yfir Jökulsá á Fjöllum (Brücke über die Jökulsá á Fjöllum). Hier biegt die Straße 864 nach Norden ab, die unter anderem zur Westseite des Dettifoss führt. Hier befindet sich auch ein kleiner Rastplatz mit Infotafeln und einer Bushaltestelle.

Laut Fahrplan hielt hier auch täglich ein Bus in jeder Richtung (Strætó-Linie 56 Akureyri-Egilsstaðir). Aber wozu hier eine Bushaltestelle ist? Keine Ahnung. Eine Farm befindet sich in 4 km Entfernung an der Straße 864, das zweit nächste Haus in 10 km Entfernung. Sonst weit und breit nichts, nur pure Natur.

Das interessanteste an diesem Ort war aber, dass ich hier zum ersten mal einen ungestörten Blick auf Herðubreið hatte, die Königin der isländischen Berge.

Die Herðubreið (auf deutsch: ‚breitschultrig‘) ist ein 1682 Meter hoher Vulkan im nördlichen Teil des Vatnajökull-Nationalparks. Sie liegt im isländischen Hochland an der Ostseite der Wüste Ódáðahraun und in der Nähe der Askja. Der Berg ist eine sogenannte Tuya, ein flacher Berg mit steilen Wänden, der bei Eruptionen unter Gletschern entsteht. Diese Form kommt weltweit sehr selten vor.

Der Berg wird von den Isländern aufgrund seiner schönen Form oft als ‚Königin der isländischen Berge‘ bezeichnet. Er wurde 2002 zum ‚Lieblingsberg Islands‘ gewählt. Im Jahr 2019 wurde Herðubreið Teil des Vatnajökull-Nationalparks.

Dann ging es weiter auf der Ringstraße, um nach 27 km nach rechts auf die Straße 901 abzubiegen. Am Abzweig findet man eine kleine Raststätte mit Tankstelle.

Die Straße 901 bzw. Möðrudalsleið war bis 2000 Teil der Ringstraße, bevor ein etwa 40 km langer Teil weiter im Norden neu erbaut wurde (Háreksstaðaleið). Bereits nach wenigen 100 Metern wird die Straße zur Schotterpiste. Kurz vor meinem Ziel geriet ich auch noch in einen Bereich, in dem die Straße repariert bzw. geglättet wurde. Dies ist immer wieder notwendig, um die sich bildenden Wellblechmuster zu beseitigen.

Zunächst ließ ein Tankwagen Wasser auf die Straße laufen, um die Oberfläche aufzuweichen. Dann kam ein Grader (Straßenhobel) zum Einsatz, der die Oberfläche glättete. Was danach kam, entzieht sich meiner Kenntnis.

Herrliche Einsamkeit

Dann war ich an meinem Ziel. Möðrudalur á Fjöllum ist der mit 469 Metern höchstgelegene ständig bewohnte und bewirtschaftete Hof in Island und zugleich einer der landreichsten und abgelegensten. Der Hof ist seit der Besiedlung Islands bewohnt. Wie bereits erwähnt lag er bis 2000 direkt an der Ringstraße. Er verfügt auch über eine Wetterstation, auf der am 21. Januar 1918 mit -38 °C die kälteste in Island gemessene Temperatur registriert wurde.

Die Gegend um den Hof nennt man Möðrudalsöræfi bzw. Möðrudalsheiði. Wie die Endung -öræfi sagt, handelt es sich um eine Einöde bzw. Wüste.

Das Panorama um den Hof ist unbeschreiblich. Nicht allzu weit befindet sich Herðubreið, man hat aber auch Blick auf Dyngjufjöll und Kver­kfjöll am Nordrand des Vatnajökull.

Östlich liegt der bis zu 851 Meter hohe Gebirgszug Möðrudalsfjallgarður. Dieser musste früher von der Ringstraße überquert werden und war einer der Gründe, diese weiter nach Norden zu verlegen, wo moderatere Steigungen möglich waren. Westlich erheben sich das 800 Meter hohe Geldingafell und das 647 Meter hohe Sandfell.

Auf dem Gelände liegen auch Ferienhäuser und der Campingplatz Fjalladýrð, der seinen Gästen ein umfassendes Dienstleistungsangebot in einer wunderschönen und ruhigen Umgebung bietet.

Von Möðrudalur aus werden auch Jeeptouren und Helikopterflüge u.a. Richtung Holuhraun, Askja und Kverkfjöll angeboten.

Die Kirche in Möðrudalur wurde vom damaligen Bauern Jón Aðalstein Stefánsson (1880-1971) zum Gedenken an seine verstorbene Frau erbaut. Die Einweihung erfolgte am 4. September 1949 . Jón gestaltete auch das Innere der Kirche selbst und malte das Altarbild.

Im gemütlichen Fjallakaffi werden warme Speisen, Kuchen und Getränke angeboten. Ich habe mir hier eine leckere Lammfleischsuppe (2.790 ISK) gegönnt.

Dann ging es den gleichen Weg wieder zurück. Ich wollte aber noch einmal nach oben, nämlich auf den Krater Hverfjall. Von der östlich um den Mývatn führenden Straße 848 zweigt eine Schotterpiste ab, die zu einem Parkplatz mit WC führt. Hier wird man auch aufgefordert, online seine Parkgebühren (1.000 ISK) zu entrichten.

Auf den Krater

Das erste, was hier auffiel, waren wieder einmal die Mücken, von denen man soft in großer Anzahl angeflogen wurde. Dies sollte sich erst nach einigen Höhenmetern bessern.

Der Hverfjall bzw. Hverfell ist ein Krater im Vulkansystem der Krafla, der vermutlich bei einem heftigen, kurzen Ausbruch vor etwa 2.500 Jahren entstanden ist. Als damals heißes Magma auf Grundwasser traf, kam es einer gewaltigen Wasser­dampf­explosion. Am Rande der aufsteigenden Dampfsäule rieselte dann Tuff (ascheartiges Gestein) herab und bildete den einen Kilometer Durchmesser umfassenden Ring von bis zu 150 Metern Höhe.

fun fact
Es gab heftige Kontroversen, ob nun Hverfjall oder Hverfell  als Name für den Berg verwendet werden sollte. Diese endeten mit einr Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, dass der Name Hverfjall verwendet werden sollte und gleichzeitig Hverfell in Klammern gesetzt werden sollte.

Vom Parkplatz aus führt ein fast schnurgerader Pfad hinauf in knapp 100 Meter Höhe. Von dort hat man einerseits den Blick in den Kessel des Kraters, andererseits auch auf die grandiose Umgebung. Meist weht hier oben ein kräftiger Wind. Man kann auch eine Runde auf dem Kraterrand laufen, was dann fast vier Kilometer Strecke ergibt. Dies habe ich mir aber gespart, der Eindruck war so schon schön genug.

Also ging es die gleiche Strecke wieder hinab, wo unten dann schon die Mücken auf  mich warteten.

Mücken, Fisch und Bier

Ich fuhr dann das kurze Stück zurück nach Reykjahlíð, Im dortigen Fish and Chips Lake Mývatn ließ ich mir zum zweiten mal das leckere Essen schmecken. Anschließend ging ich in den unmittelbar daneben gelegenen Alkoholladen Vínbúðin, um auch mal einheimisches Bier zu erwerben. Ich wollte mal schauen, ob es hier auch das Himbeerbier vom Vortag gibt, das hatten sie in dem kleinen Laden aber nicht. Der Alkoholerwerb ist ohnehin nicht einfach, wie man an den knappen Öffnungszeiten (Foto) sehen kann.

Dann ging es zurück in Richtung Quartier. Da die Zeit nicht drängte und das Wetter wirklich schön war, fuhr ich nicht direkt, sondern wählte den nordwestlichen Weg über die Ringstraße. Von dieser zweigt hinter Reykjahlíð die Straße 87 in Richtung Húsavík ab, die Ringstraße folgt dem westlichen Seeufer und trifft dann wieder auf die Straße 848, die den See südöstlich umfährt.

Gleich nach dem Abzweig der Straße 87 gibt es einen Aussichtpunkt, von dem aus man einen fantastischen Panoramablick über den Mývatn und die dahinter gelegenen Berge und Bergketten hat.

Am westlichen Ufer des Mývatn gibt es auch ein Vogelmuseum (Fuglasafn Sigurgeirs / Sigurgeirs Vogelmuseum), welches über die umfangreiche Vogelwelt am See informiert. Leider schliesst das Museum aber bereits um 17 Uhr, so dass ich es nicht mehr besuchen konnte.

Reise 2024
Mývatn - Panorama

Zurück auf der Farm ging es bei schönstem Wetter natürlich noch einmal in den Eisladen. Die beste Sorte unter meinen drei Kugeln war übrigens Himbeer-Lakritz, welches durch das sehr sparsam zugesetzte Lakritz eine sehr interessante Geschmacksnote bot.

Dienstag, 25. Juni 2024

Toller Abschluss

  • Wetter

    Temperatur 9-11°C ● regnerisch, meist bedeckt ● kräftiger Wind

  • Wegstrecke

    Auto: 415 km / zu Fuß: 7 km

Meine Reise 2024 näherte sich nun leider schon dem Ende. Heute ging es schon wieder die erste Etappe in Richtung Flughafen. Passend dazu war das Wetter wie schon auf dem Hinweg regnerisch, allerdings diesmal auch mit größeren Unterbrechungen und ab und an etwas Sonne.

Heißwasserfall

Gegenüber von Akureyri machte ich kurz halt. Hier wurde im Jahr 2018 der Tunnel Vaðlaheiðargöng eröffnet. Beim Bau des Tunnels gab es starke Verzögerungen durch Wassereinbrüche, darunter auch Heißwasser. Und einer dieser Heißwasserbäche kommt hier direkt unterhalb des westlichen Tunnelmundes aus der Erde, unterquert die Straße 83 und fällt mach einigen Metern in einem heißen Wasserfall in den Eyjafjörður.

Dann ging es ein größeres Stück weiter. Ich ließ Akureyri hinter mir und folgte der Ringstraße über die Öxnadalsheiði. Hier setzte immer mehr Regen ein. Fünf Kilometer vor Varmahlíð, wo die Ringstraße nach links schwenkt, bog ich nach rechts in die Straße 76 ab. Nach zwei Kilometern ging es dann wieder nach rechts in eine Seitenstraße.

Schlachtfeld

Nach zwei weiteren Kilometern gibt es rechts einen kleinen Parkplatz und eine Infotafel. Denn hier ist ein historischer Ort. Auf einem kurzen Fußweg gelangt man an die Stätte der Haugsnesbardagi, der Schlacht von Haugsnes. Die auf der Infotafel dargestellten Informationen habe ich hier übersetzt.

Haugsnesbardagi

Die Schlacht von Haugsnes, die 1246 stattfand, markierte im 12. und 13. Jahrhundert das Ende der Herrschaft des Asbirningar-Clans über Skagafjörður. Die Schlacht fand nördlich und westlich der Landzunge Haugsnes im Gebiet des heutigen Flussdeltas Djúpadalsá statt. Der Åsbirningar-Clan florierte während eines Großteils seiner Zeit an der Macht. Doch ihre Affinität zum aufstrebenden Sturlungar-Clan erwies sich als Hindernis; und Streitigkeiten mit den mächtigen Bischöfen von Hólar untergruben die Autorität des Åsbirningar-Clans.

In der Schlacht von Haugsnes kämpfte die Armee von Brandur Kolbeinsson, Häuptling des Asbirninga-Clans, gegen die Armee von Þórður Kakali vom Sturlungar-Clan. Brandur führte eine Streitmacht von etwa 720 Mann an, während die Männer von Þórður Kakali etwa 600 Mann zählten. Brandur verlor die Schlacht und wurde hingerichtet.Zu seinem Gedenken errichteten die Menschen ein Kruzifix oder Kreuzkreuz. Von da an war der Ort als Röðugrund bekannt.

Die Steinarmee

Sigurður Hansen, Bauer auf dem nahegelegenen Bauernhof Kringlumýri, hat ein Open-Air-Kunstwerk installiert, eine Steinarmee. Für jeden Mann, der in der Schlacht gekämpft hat, gibt es einen Stein. Kreuze auf einigen Steinen erinnern an die Gefallenen der Schlacht. Sie können die Steinarmee von diesem Schild aus oder über einen Weg von den Gebäuden in Syðsta-Grund aus erreichen.

Auf diesem Weg wurde 2009 ein Kruzifix (Rodkreuz) zum Gedenken an Brandur Kolbeinsson und die anderen errichtet, die in der Schlacht von Haugsnes und in allen Bürgerkriegen der Sturlung-Zeit im 13. Jahrhundert ihr Leben ließen. Das Kruzifix ist ein Werk des Künstlers Jón Adólf Steinólfsson. Der Steinhaufen, auf dem es steht, wurde vom Rasen- und Steinbauermeister Helgi Sigurðsson entworfen, der den Bau überwachte. Das Kreuz wurde am 15. August 2009 geweiht.

dies & das

Mein nächstes Ziel lag in Sichtweite, die kleine Kirche Flugumýrarkirkja. Sie liegt bei einem kleinen Gehöft am Ende einer Stichstraße. Dann ging es wieder zurück zur Ringstraße. Ich passierte Varmahlíð und bog dann in die Straße 752 ein. Mein Ziel war der Wasserfall Reykjafoss. Diesen wollte ich schon im Vorjahr besuchen, hatte ihn aber nicht gefunden, weil ich auf der falschen Seite des Flusses geblieben war.

Dieses mal war ich besser informiert und bog nach links in die Straße 753 ab, überquerte den Fluss Húseyjarkvísl und bog dann Richtung Parkplatz ab. Hier gibt es auch Toiletten. Von hier aus ist der Weg gesperrt, man muss zu Fuß die restlichen knapp 1.000 Meter zurücklegen. Es wehte ein kräftiger Wind, zunächst blieb es aber trocken.

Die Svartá stürzt hier um 20 Meter in mehreren Stufen in die Tiefe. Flussabwärts wird sie zum Húseyjarkvísl und mündet später in die Héraðsvötn. In der Nähe des Wasserfalls befindet sich die heiße Quelle Fosslaug, deren Becken Platz für zehn Personen bietet.

Ich machte ein paar Fotos, dann setzte wieder Regen ein. Deshalb verzichtete ich auf die heiße Quelle und lief wieder zurück zum Parkplatz.

Mein Weg führte mich über die Straße 75 nach Sauðárkrókur. Nachdem ich im Vínbúðin das gesuchte Himbeerbier namens Helga als Mitbringsel erwerben konnte, fuhr ich ins Ortszentrum. Man hatte mir hier die Ausstellung und Multimediashow ‚1238 The Battle of Iceland‚ empfohlen. Nach der Besichtigung des Prospektes beschloss ich aber, dass mein Interesse an mittelalterlichen Schlachten nicht mit 23 Euro Eintritt kompatibel war.

Deshalb verlegte ich meinen Standort lieber in die örtliche Sauðárkróksbakarí zu Kaffee und Gebäck. Nach einem kurzen Abstecher zum Strand ging es dann weiter.

Auf der Straße 73 ging es quer über die Halbinsel Skagi nach Blönduós, wo ich wieder auf die Ringstraße traf. Nach kurzer Rast ging es weiter. Es regnete immer stärker. Deshalb fiel auch dieses mal der Besuch des Hvítserkur ins Wasser. Fotos mit regenverhangenem Hintergrund wollte ich nun wirklich nicht.

Nach einem Stopp an der N1-Raststätte Staðarskáli ging es wieder über die Hochebene Holtavörðuheiði in Richtung Borgarnes. Das Wetter wurde auch wieder besser. Kurz vor Bifröst erreichte ich dann meine Ziel, das Hraunsnef Sveitahótel (Hraunsnef Country Hotel).

Burger-Meister

Dieses Hotel war eine wirklich positive Überraschung. Wunderschön am Berghang gelegen gab es ein einstöckiges Gebäude mit der Gastronomie und ein zweistöckiges Gästehaus. Mein Zimmer war klein aber zweckmäßig, der einzige Mangel war, dass es keinen echten ‚Arbeitsplatz‘ zum Sitzen gab, da unter dem Tisch ein kleiner Kühlschrank stand.

Ich hatte schon im Voraus beschlossen, im Restaurant zu essen. Ich hatte allerdings nicht erwartet, was ich hier geboten bekommen würde. Man kann im Frühstücksraum oder in der geschlossenen Terrasse sitzen. Die Speisekarte holt man sich über einen QR-Code aufs Mobiltelefon. Es gibt regionale Gerichte, das Fleisch stammt vom eigenen Hof.

Nachdem ich schon die Gerichte der anderen Gäste bestaunen durfte, war der Entschluss gefasst: drei Gänge, koste es, was es wolle. Nachdem schon die Vorspeise top war, war der Burger als Hauptgericht der Hammer. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben einen so perfekten Burger gegessen zu haben. Abgerundet wurde das Essen dann von einem ebenso leckeren Dessert und einem isländischen Bier.

Menü für Interessierte

  • Vorspeise
    Heitreyktur Lax, Brauðmolar, confit tómatur, basil aioli
    Heiß geräucherter Lachs, Semmelbrösel, confierte Tomate, Basilikum-Aioli
    (3.500 ISK / ca. 23,50 €)
  • Hauptgericht
    Hraunsnefs borgari, Heimaalið nautakjöt 120gr, cheddar, brie, sinnepssósa, kál, tómatar, rauðlaukur og franskar
    Hraunsnefs-Burger von hauseigenem Rindfleisch 120 g, Cheddar, Brie, Senfsauce, Kohl, Tomaten, rote Zwiebeln und Pommes
    (3.900 ISK / ca. 26,00 €)
  • Dessert
    Súkkulaðimúsar tvenna, Klassísk mús og mús í frostpinnaformi, rjómi
    zweimal Schokoladenmousse: klassisches Mousse und Mousse in gefrorenem Stick, Sahne
    (2.500 ISK / ca. 17,00 €)
  • Getränk
    isländisches Bier (500 ml)
    (1.650 ISK / ca. 11,00 €)

11.550 ISK

77,00 Euro

Mittwoch, 26. Juni 2024

Am Fjord

  • Wetter

    Temperatur 9-11°C ● regnerisch, bewölkt ● schwacher Wind

  • Wegstrecke

    Auto: 203 km / zu Fuß: 3 km

Frühstücks-Paradies

Nach dem am Vorabend Gebotenen war ich gespannt auf das Frühstück. Und dieses war das beste Frühstück, das ich in Island je bekommen habe. Um alles zu probieren, hätte man mehrere Tage bleiben müssen.

Nach dem Frühstück habe ich gepackt u d schon mal den Koffer gewogen, um zu ermitteln, wie viele Mitbringsel ich noch kaufen kann.

Dann machte ich mich auf den Weg, der mich heute bis zum Flughafen führen sollte. Es war schönes Wetter mit viel Sonne. An der Tankstelle Baulan (dort zweigt die Straße 50 von der Ringstraße ab) wuscht ich das Auto und fuhr bis Borgarnes. Hier suchte ich das Settlement Center und den nettó wegen Mitbringseln und meinem Abendbrot auf.

länger ist schöner

Bei der Weiterfahrt setzte dann Regen ein, der aber nicht allzu lange anhielt. Da ich ausreichend Zeit hatte, fuhr ich nicht durch den Tunnel, sondern die alte Strecke um den Hvalfjörður herum, also die Straße 47. Von dieser landschaftlich sehr schönen Strecke hatte ich bisher nur einen Teil abgefahren und es gab noch ein paar Fotospots, die ich aufsuchen wollte.

Die Straße 47 zweigt von der Ringstraße nach links ab, umfährt den Fjord und trifft nach dem Tunnel wieder auf die Ringstraße. Bei Nutzung des Tunnels fährt man 19 Kilometer, um den Fjord herum sind es reichlich 60 Kilometer. Aber diese Fahrt ist landschaftlich so schön, dass man diesen Umweg mindestens einmal in Kauf nehmen sollte.

Den ersten Halt machte ich an der Hallgrímskirkja í Saurbæ, auch Saurbæjarkirkja genannt. Die Kirche wurde 1954-57 erbaut und ist eine der bedeutendsten Kirchenbauten der Nachkriegszeit Die Kirche wurde zum Gedenken an den Dichter Hallgrímur Pétursson (1614–1674) erbaut, der in den Jahren 1651–1669 Priester in Saurbæ war. Deshalb trägt sie auch den gleichen Namen wie ihre große Schwester in Reykjavík.

Der nächste Halt war nicht weit entfernt am Hernámssetrið, dem War and Peace Museum. Da ich noch etwas Natur sehen wollte, bin ich aber nicht ins Museum gegangen.

Der Hvalfjörður spielte im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle für die Alliierten, die hier die Handelskonvois zusammenstellten. Es gab Liegeplätze und Treibstoffdepots für die Kriegsschiffe. Über diese Zeit informiert das Museum.

Weiter ging es am Nordufer des Fjords. Nach einigen Kilometern erreichte ich die Hvalstöðin í Hvalfirði, eine Walfangstation, die 1948 hier errichtet wurde und bis in die 80er Jahre betrieben wurde. Ein Stück weiter liegen zwei ehemalige Walfangschiffe auf dem Strand. Die Stelle ist etwas schwer zu finden, da die Schiffe von der Straße aus nicht zu sehen sind.

1986 sabotierte die militante Sea Shepherd-Gruppe die Walfangstation in Hvalfjörður und versenkte zwei Walfangboote im Hafen von Reykjavík. Es handelte sich um die Hvalur 7 RE-377 and Hvalur 6 RE-376, die gehoben und hier an Land gezogen wurden.

Ich erreichte die Südküste des Hvalfjörður. Der Wasserfall Skorhagafoss war mein nächstes Ziel. Kurz vor einer Brücke ging links ein Weg ab. Nach einigen 100 Metern stellte ich das Auto ab und ging dann zum Wasserfall, den man hier von oben aus sieht. Der kleine Fluss Brynjudalsá kommt aus dem See Sandvatn und stürzt hier 4 Meter in die Tiefe.

Nach der Weiterfahrt bog ich nach der Brücke wieder links ab. Hier führt ein Weg zum Wasserfall, den man dann von unten sehen kann. Dieser Weg war aber gesperrt.

Danach stoppte ich noch einmal an einem kleinen Wasserfall, den ich aber bereits besucht hatte. Dieser wird meist als Fossarétt bezeichnet. Man findet aber auch die Information, dass das der Name der Ruinen des Gehöftes beim Wasserfall seien, der Wasserfall selbst hieße Sjávarfoss.

Putzproblem

Von da ab fuhr ich dann durch bis fast zum Flughafen. Da mein am Morgen geputztes Auto durch das regnerische Wetter schon wieder etwas schmutzig war, wollte ich es noch einmal waschen. Das war aber ein Problem. Es gibt in der Region Njarðvík/Reykjanesbær zwar jede Menge Tankstellen, aber keine bietet eine Möglichkeit zur Autowäsche, wie es auf dem Land eigentlich überall zu finden ist. So blieb es dann beim Volltanken. So dreckig war das Auto nun auch wieder nicht.

Ich checkte wie im Vorjahr in Airport-Hotel Aurora ein. Dann brachte ich das Auto zur Rückgabestation, die nur reichlich 100 Meter entfernt ist. Und am Abend schaute ich mir dann das für mich erste Spiel der Fußball-Europa­meister­schaft an.

Donnerstag, 27. Juni 2024

fram á næsta ár

  • Wetter

    Temperatur 10°C ● bewölkt ● mäßiger Wind

  • Wegstrecke

    Fuß: 0,5 km

Der Morgen lief wieder perfekt:

  • 5:15 – Aufstehen
  • 5:25 – Auschecken und zu Fuß zum Terminal (150 Meter)
  • 5:35 – Gepäckbanderole am Automaten ziehen (keine Wartezeit)
  • 5:40 – Gepäck an SB-Station abgeben (3 min Wartezeit)
  • 5:45 – Sicherheitskontrolle (keine Wartezeit)
  • 5:52 – im duty-free für Resteinkäufe

Am Gate hieß es dann warten. Die Maschine kam aus den USA und hatte eine halbe Stunde Verspätung. Vor der Startbahn dauerte es wegen viel Betrieb auch eine Weile. Mit über 30 Minuten Verspätung hoben wir dann ab. Wir flogen erst einmal Richtung Grönland, drehten und dann ging es an der Südküste Islands entlang. Durch das klare Wetter gab es noch schöne Impressionen aus der Luft.

Vermutlich witterungsbedingt flogen wir eine sehr südliche Route (erstmalig ohne Dänemark zu überfliegen) und über Deutschland dann im Zick-Zack, da es einige Wärmegewitter gab. Es schaukelte auch ziemlich stark.

Dafür kam das Gepäck aber sehr schnell. So war ich nach einer reichlichen halben Stunde schon beim Auto im Parkhaus. Hier hätte ich fast einen Unfall gehabt: ich wollte gerade auf die spiralförmige Ausfahrtsrampe (die nach oben führt), das kam ein Audi mit einem Affenzahn die Rampe hinauf. Ich konnte gerade noch bremsen.

So ging meine sehr erlebnisreiche Reise 2024 zu Ende. Bis zum nächsten Jahr!

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