Gebäude in Árbæjarsafn
Hier eine kurze Beschreibung der einzelnen Gebäude von Árbæjarsafn.
Laugavegur 62
Dieses Gebäude befand sich früher in der Laugavegur 62. Es wurde 1901 erbaut. Die Laugavegur wurde im 20. Jahrhundert zur Haupteinkaufsstraße von Reykjavík und in dem Haus wurde ein Kolonialwarenladen eröffnet. Mit der Stadterweiterung über die Vitastígur wurde das Gebäude zum Eckhaus. Im Laufe der Zeit beherbergte das Gebäude verschiedene Geschäfte, darunter eine Tabakwarenhandlung, eine Polsterwerkstatt, ein Möbelhaus und ein Kinderbekleidungsgeschäft.
1978 wurde das Gebäude nach Árbær verlegt, wo es zur Museumsrezeption und zum Souvenirladen wurde.
Kleppur – Professor’s House
Das Professorenhaus (nächstes Bild rechts) gehörte früher zum 1907 erbauten psychiatrischen Krankenhauses Kleppsspítali. Das ursprüngliche Krankenhaus war in Holzbauweise gebaut. Das Professorenhaus diente als Wohnhaus für den Chefarzt und anderes Personal des Krankenhauses, wie zum Beispiel Krankenschwestern.
Das Gebäude wurde 1978 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt und beherbergt heute die Museumsbüros.
Landakot – the ÍR House
Im Jahr 1897 baute die katholische Gemeinde auf den Feldern von Landakot (heute mitten in Reykjavík) eine neue Kirche. Die Kirche wurde als eine Art Fertighaus aus Norwegen importiert. Im Jahr 1929 wurde eine neue Kirche, die Landakotskirkja, gebaut. Das ältere Gebäude Íþróttafélagið Reykjavíkur (ÍR) wurde dem Reykjavík Athletic Club geschenkt, unter der Bedingung, dass das Gebäude an die Kreuzung von Túngata und Hofsvallagata versetzt werden müsse. Das Gebäude wurde bis zur Jahrhundertwende als Sporthalle genutzt.
Im Jahr 2004 wurde das Gebäude in das Freilichtmuseum Árbær versetzt, wo es heute verschiedene Installationen beherbergt, darunter eine beliebte Spielzeugausstellung.
Das Foto zeigt im Vordergrund das Professorenhaus Kleppur, dahinter das Landakot.
Garðastræti 9 – Schuppen
Im 19. Jahrhundert gab es in Reykjavík viele verschiedene Arten von Nebengebäuden, darunter viele Ställe und Schuppen. Einige dieser Gebäude, wie der Schuppen, der sich ursprünglich in der Garðastræti 9 befand, waren für die damaligen Verhältnisse relativ hoch.
Das Alter des Gebäudes ist unbekannt. Es gibt aber Hinweise, dass es zu den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag 1874 bereits existierte. Später wurde das Gebäude in eine Garage und Werkstatt umgewandelt.
1982 wurde es ins Museum versetzt.
Kirkjustræti 12
Das Haus in der Kirkjustræti 12 wurde auch als Líkn (Relief) bekannt. Es wurde im Jahr 1848 erbaut und war nach der Dómkirkja erst das zweite Gebäude in der Straße.
Das Haus wurde aus Ziegeln hergestellt, die bei den Bauarbeiten an der Domkirche übrig geblieben waren. 1882 wurde ein weiteres Stockwerk hinzugefügt. Dies war das erste Mal, dass in Reykjavík Beton für Bauzwecke verwendet wurde.
Das Haus wurde von einem Parlamentsmitglied bewohnt. Auf der Suche nach einem neuen Parlamentsstandort verkaufte er seinen Garten, um Platz für den Neubau zu schaffen. Das Haus stand dann unmittelbar rechts neben dem neuen Parlamentsgebäude.
1973 wurde das Haus in das Freilichtmuseum Árbær verlegt.
Lækjargata 4
Das Haus Lækjargata 4 wurde im Jahr 1852 im Stadtzentrum von Reykjavík von einem deutschen Zimmermann erbaut. Es war das erste zweistöckige Haus in Reykjavík. Der damalige Bischof von Island kaufte das Haus 1856 und verlegte den Bischofssitz von Laugarnes dorthin. Er lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1867.
Das Haus war zunächst kleiner, um 1870 wurden jedoch an jeder Giebelseite zwei eingeschossige Schuppen errichtet. Sie wurden dann zwischen 1884-1890 abgerissen und das Haus an beiden Enden erweitert.
1988 wurde das Haus in das Freilichtmuseum Árbær versetzt. Beim Umzug stürzte ein Teil des Gebäudes ein und musste auf dem Museumsgelände neu aufgebaut werden. Das Haus beherbergt heute Ausstellungen, Veranstaltungsräume und den kleinen Markt des Museums.
Das Foto zeigt Lækjargata 4 (links) und Suðurgata 7 (rechts).
Suðurgata 7
Dieses Haus (auf dem vorigen Foto rechts) befand sich einst in der Suðurgata 7 in Reykjavík. Es wurde 1833 von einem Schmied erbaut und war das erste von einem Isländer gebaute Holzhaus in der Stadt. Zugleich war es das erste Haus in der Suðurgata.
Einer der ehemaligen Lehrlinge kaufte 1859 die Schmiede und einige Jahre später das Haus. 1870 baute er an der Nordseite ein größeres Wohnhaus mit zwei Stockwerken. Das Dach des alten Hauses wurde modifiziert und mit dem Neubau verbunden. Es wurde versucht, das Ganze so zusammenhängend wie möglich zu gestalten. Im Jahr 1883 wurde schließlich der ältere Teil des Hauses dem neueren Gebäude angepasst.
Das Haus wurde 1983 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
Laufásvegur 31
Das Haus Laufásvegur 31 wurde im Jahr 1902 erbaut. Es ist ein Holzhaus mit Wellblechverkleidung. Es gehört zu einer Generation von Fertighäusern im Schweizer Chalet-Stil, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aus Norwegen mitgebracht wurden. Der erste Besitzer dieses Hauses war ein Kaufmann, der dort bis 1967 lebte. Danach kaufte die britische Regierung das Haus und schenkte es dem Freilichtmuseum Árbær, um Platz für die neue britische Botschaft zu schaffen.
1972 wurde das Haus ins Museum verlegt, wo es zur Residenz des Stadtantiquariats wurde. In den letzten Jahren wurde es als Personalgebäude genutzt.
Laufásvegur 22 – The Garden House
Das Gartenhaus ist ein kleiner Pavillon, der 1910 von einem Rechtsanwalt erbaut und in seinem Garten am Laufásvegur 22 aufgestellt wurde. In Reykjavík war es an beginnenden 20. Jahrhunderts Mode, solche Gartenpavillons zu bauen.
Das Gartenhaus wurde 1995 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
Spítalastígur 4a – Efstibær
Efstibær wurde im Jahr 1883 auf einem Grundstück erbaut, das später zur Spítalastígur 4a wurde. Das Haus ist eine Fachwerkkonstruktion, die zwischen den Holzrahmen mit Felsen gefüllt ist. Der Erbauer gab dem Haus den Namen Efstibær, weil es zu dieser Zeit das höchste und östlichste Haus in Þingholt (Stadtteil im Zentrum von Reykjavík) war.
Das Gebäude wurde 1967 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
Dillon’s House
Dillon’s House ist ein Holzhaus im dänisch-isländischen Stil, das 1835 an der Ecke Túngata und Suðurgata erbaut wurde. Es hat seinen Namen von dem Mann, der es erbaute. Arthur E. D. Dillon war ein junger englisch-irischer Mann adeliger Abstammung, der während des langen Winters 1834 in Island lebte. Hier lernte er eine Isländerin namens Sire Ottesen kennen und verliebte sich in sie. Doch 1835 verließ Dillon das Land wieder und schenkte das Haus Sire und ihrer Tochter. Sire führte dort ein Restaurant und vermietete Zimmer.
Dillon’s House wurde 1961 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt, wo es heute das Museumscafé beherbergt.
Þingholtsstræti 9
Þingholtsstræti 9 wurde 1846 von einem Tischler erbaut. Es ist ein einstöckiges Holzhaus mit hohem Dach und wurde wahrscheinlich aus Restholz vom Bau der Menntaskólinn í Reykjavík (Reykjavík School of Education) erbaut. Das Haus ist ein typisches Blockhaus mit Holzstämmen, die zwischen senkrechten Säulen gestapelt sind. Diese Bauweise ist jedoch holzaufwändig und war daher in Island eine Seltenheit.
Das Erdgeschoss des Gebäudes ist in vier Räume sowie eine Eingangshalle unterteilt. Auf der Südseite befinden sich zwei Wohnzimmer, auf der Nordseite eine Küche und ein kleinerer Raum. Die Küche verfügt über einen offenen Kamin, der mit zwei Backöfen verbunden ist.
Das Haus wurde 1969 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt und beherbergt heute Ausstellungen zur Schuhmacherei und Goldschmiedearbeit.
The Garage
Die Garage, die einer 1918 in Reykjavík gegründeten Autowerkstatt nachempfunden ist, ist eine Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum Árbær, dem Automobilvereins und dem Schmiedeverein. Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche Fahrzeugreparatur, Fahrzeugfertigung und Lackiererei. Die in der Garage ausgestellten Objekte – die ältesten stammen aus dem Jahr 1913 – stammen fast alle aus Reykjavík und den angrenzenden Gebieten. Die jüngsten Stücke stammen aus den 1950er Jahren.
Die Garage wurde im Jahr 2000 eingerichtet.
Lindagata 43a – Miðhús
Das Miðhús wurde 1897 erbaut und befand sich in der Lindagata 43a, wo sich früher eine Torffarm befand. Im Erdgeschoss befinden sich eine Eingangshalle, drei Wohnzimmer und eine Küche, im Obergeschoss befinden sich drei Wohnzimmer und eine Küche. Das im Mansardenstil ausgeführte Dach, auch Kandarendach genannt, maximiert die Stehhöhe im Dachgeschoss.
Das Miðhús wurden 1974 ins Museum versetzt.
Vesturgata 66b – Ívarssel
Das Ívarssel-Haus, das einst in der Vesturgata 66b stand, wurde 1869 vom einem Fischer errichtet und nach ihm benannt. Ívarssel ist eines der sogenannten ‚Selsbær‘-Häuser, die im 19. Jahrhundert für die Unterbringung von Arbeitern gebaut wurden.
Das Haus wurde 2005 in das Freilichtmuseum Árbær umgesetzt.
Pósthússtræti 15 – Hansen’s House
Hansens Haus, ein Fachwerkhaus im dänisch-isländischen Stil, wurde um 1823 erbaut und stand früher an der heutigen Adresse Pósthússtræti 15. Es ist nach einem dänisch-isländischen Kaufmann benannt, der dort bis zu seinem Tod im Jahr 1847 lebte.
Das Haus ist das älteste und erste Haus, das ins Museum transportiert wurde. Es steht hier seit 1960.
Nýlenda
Das Haus Nýlenda wurde 1883 an einer Stelle erbaut, an der sich heute die Nýlendugata befindet. Vor dem Bau von Nýlenda stand an der gleichen Stelle ein Torfhaus dieses Namens. Die Straße Nýlendugata hat ihren Namen von diesem Haus. Im Jahr 1907 wurden Veränderungen durch einen neuen Eingang vorgenommen. Nýlenda ist ein Halbsteinhaus mit aus Stein gestapelten Hauptwänden und Holzgiebeln. Diese Halbsteingebäude waren typisch für Reykjavík und wurden hauptsächlich von armen Arbeitern gebaut.
Das Nýlenda wurde 1973 in das Freilichtmuseum Árbær verlegt. Die aktuelle Ausstellung soll die Lebenssituation armer Arbeiter und ihrer Familien um 1900 nachstellen.
Hábær
Das Haus Hábær lag ursprünglich an der Kreuzung von Grettisgata und Klapparstígur, später Grettisgata 2b. Es wurde 1867 von einem Arbeiter gebaut, dann abgerissen und 1887 wieder aufgebaut.
Hábær, ebenso wie Nýlenda, sind gute Beispiele für Halbsteinmauerhäuser. Die Architektur dieser Häuser war typisch für Reykjavík, oft mit steingestapelten Hauptwänden und Holzdächern. Die Ära des Halbsteinmauerwerks war kurzlebig, die meisten wurden in den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gebaut.
Hábær wurde 1966 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
Henhouse
Der Hühnerstall wurde 1992 vor Ort im Museum gebaut. Er beherbergt normalerweise etwa zehn isländische Hennen und einen Hahn namens Hreggviður. Die Hühner können bei schönem Wetter frei auf dem Gelände des Museums herumlaufen.
The Latticework Shed
Der Gitterwerkschuppen stand ursprünglich auf dem Grundstück Kvöldroði bei Fálkagata 5 in Grímsstaðaholt, das heute zum Bezirk Hagahverfi gehört. Diese Art von Schuppen war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Reykjavík üblich und diente zum Aufhängen und Trocknen von Fischen.
Der Fachwerkschuppen wurde 1965 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
Sheep Shed – Schafstall
Vestry – Sakristei
Die Sakristei wurde 1965 erbaut und wird noch heute von Priestern für kirchliche Zeremonien genutzt, zum Beispiel für Hochzeiten. Gebäude in diesem Stil gab es vereinzelt auch im Gebiet der Hauptstadt Reykjavík. Dieses spezielle Gebäude wurde der Sakristei von Arnarbæli in Ölfus (Gebiet bei Hveragerði und Þorlákshöfn) nachempfunden, die 1896 bei einem Erdbeben einstürzte.
The Church – Kirche
Die 1961 geweihte Árbær-Kirche besteht aus Holz, das aus der alten Baðstofa (Wohn- und Schlafkammer) des Bauernhauses Silfrastaðir in Skagafjörður (Nordisland) stammt. Das Holz von Silfrastaðir wurde zuvor aus einer alten Torfkirche aus dem Jahr 1842 in derselben Gegend geborgen, die die letzte ihrer Art war, die in Island gebaut wurde. Als die Torfkirche 1896 durch eine neue Kirche ersetzt werden sollte, wurde sie abgerissen und als Baðstofa wieder aufgebaut.
Zu den historischen Artefakten in der Kirche gehören die Originalkanzel der alten Kirche, ein Altaraufsatz aus dem Jahr 1720 (Leihgabe des Nationalmuseums) und ein antiker Kirchenleuchter. Die Kirche ist heute ein beliebter Ort für Zeremonien, insbesondere für Hochzeiten.
Árbær – Bauernhäuser
Die Bauernhäuser von Árbær sind die einzigen Museumsgebäude, die noch an ihrem ursprünglichen Standort stehen. Während das Alter der Torfhäuser schwer zu bestimmen ist, stammen die jüngeren Gebäude aus der Zeit zwischen 1891 und etwa 1920. Einige der Gebäude wurden aus Torf und Stein gebaut, die jüngeren aus Holz.
Árbær war bis 1948 bewohnt. Archäologische Ausgrabungen deuten darauf hin, dass die Stätte bereits im 10. Jahrhundert besiedelt wurde. Die Bewohner von Árbær waren Bauern, die traditionelle Viehzucht betrieben.
Árbær lag lange Zeit an der Hauptverkehrsstraße nach Reykjavík. Ab 1881 gab es hier auch eine Gastwirtschaft.
The Smithy – Schmiede
Die Árbær-Schmiede wurde 1963 aus Rasen und Stein an einer Stelle gebaut, wo die Ruinen eines alten Schuppens gestanden hatten. Die Schmiede, die den im Land üblichen Schmiedewerkstätten nachempfunden ist, beherbergt Werkzeuge aus alten Reykjavíker Werkstätten. Schmiede betrieben solche Schmieden bis zur die Mitte des 20. Jahrhunderts. Auf dem Amboss wurden Messer, Scheren, Hufeisen und andere Gegenstände hergestellt.
The Scout’s Cabin – Pfadfinderhütte
Die Pfadfinderhütte wurde 1920 in Lækjarbotn vom Pfadfinderclub Væringjar¹ gebaut. Es war die erste in Island gebaute Pfadfinderhütte, die Outdoor-Aktivitäten ermöglichte. Anfangs hieß sie Pfadfinderhütte Væringjar, wurde später jedoch als Lækjarbotn-Hütte bekannt.
Die Hütte hat Mauern aus Rasen und Stein. Sie wurde 1962 in das Freilichtmuseum Árbær verlegt und 1991 in Absprache mit der Pfadfinderbewegung renoviert.
¹ Die Væringjar-Gesellschaft wurde 1913 von Friðrik Friðriksson in Zusammenarbeit mit dem Y.M.C.A. gegründet.
The Stable – Pferdestall
Der Stall ist einer von fünf Nebengebäuden von Árbær. Es ist 10 x 8 m groß, gestapelt mit Torf und Stein (einschließlich der Hauptwände und der Dächer) mit einer Holzplatte im südlichen Giebel und Türen im Süden. Es ist nicht bekannt, wann er gebaut wurde, er ist aber auf einem Foto aus der Zeit um 1900 sichtbar. 1991 stürzte das Dach ein, wurde aber wieder repariert.
Gold Drill – Goldbohrhaus
Der Goldbohrer wurde 1922 in Deutschland gekauft, um nach Gold zu suchen. Der Bohrer galt damals als sehr leistungsstark und sollte eigentlich eine Tiefe von 150 Metern erreichen. Mit dem ursprünglichen Bohrer schaffte man anfangs 250 Meter, später mit einem anderen Bohrer sogar 700 Meter. Der Betrieb wurde nach zwei Jahren wieder eingestellt, da kein Gold gefunden wurde.
Die Ausrüstung wurde dann an Reykjavík Energy verkauft und ab 1927 zum Bohren nach heißem Wasser in den geothermischen Gebieten von Reykjavík verwendet. Ziel war es, die Möglichkeit der Nutzung von Geothermie zur Strom- oder Fernwärmeerzeugung zu untersuchen.
Der Bohrer wurde 1977 in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
The Meat House – Lagerhaus / Wollhaus
Das Meat House ist das zweite von zwei Lagerhäusern, die einst dem dänischen Handelsunternehmen Ørum & Wulff in Vopnafjörður¹ gehörten. Sein Name stammt von den dort für den Export gelagerten Fleischkadavern. Manchmal wurde es aber auch Wollhaus genannt, da hier auch Wolle gelagert wurde.
Ebenso wie der Getreidespeicher The Granary wurde das Gebäude 1975 vom isländischen Nationalmuseum vor dem Abriss gerettet und in das Freilichtmuseum Árbær versetzt.
¹Vopnafjörður ist eine Gemeinde im Nordosten Islands in der Mitte einer Bucht mit dem gleichen Namen.
The Granary – Getreidespeicher
Der Getreidespeicher wurde um 1820 in Vopnafjörður erbaut. Er ist eines von zwei Lagerhäusern, die einst dem dänischen Handelsunternehmen Ørum & Wulff gehörten. Es wurde hauptsächlich für die Lagerung von importiertem Mais verwendet, wurde aber später auch für andere Waren verwendet.
Als die Häuser 1975 abgerissen werden sollten, ließ das isländische Nationalmuseum sie demontieren und im Freilichtmuseum Árbær wieder aufbauen. Das Nationalmuseum schenkte dem Museum Árbær 1992 die Häuser anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Museums.
The Hafnarsmiðja Engine House – Maschinenhaus
Das Maschinenhaus wurde 2019 als besonderer Ausstellungsraum für zwei dampfbetriebene Maschinen gebaut, die beide eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Reykjavík im 20. Jahrhundert spielten.
Eine von ihnen ist die deutsche Lokomotive Pionér, eine von zwei im Jahr 1913 nach Island gebrachten Dampflokomotiven. Sie wurden gekauft, um zwischen 1913 bis 1917 beim Bau des Hafens zu helfen. Die erste Lokomotive Minør wurde im März 1913 importiert, Pionér folgte im Sommer. Gebaut wurden die Lokomotiven bereits 1892.
Die Lokomotiven dienten zum Transport von Sand und Steinen für zwei Hafenmauern. Nach der Fertigstellung der Hafenmauern wurden die Lokomotiven für den Güterverkehr und den weiteren Ausbau des Hafens eingesetzt. Sie wurden 1928 letztmalig zum Transport von Zement für den Bau des Landeskrankenhauses von Hringbraut eingesetzt.
Die Lokomotive stand bis zur Versetzung ins Museum als Denkmal im Hafen von Reykjavík.
Die andere Maschine ist eine Dampfwalze namens Bríet, benannt nach der Stadträtin Bríet Bjarnhéðinsdóttur. Die Dampfwalze wurde 1912 aus England importiert und war die erste ihrer Art in Island.
- 25. September 2021
- 15:37
- Oliver Mummer