Skeiðarárbrú / Skeiðará Bridge Monument
Der Skeiðarársandur ist ein riesiger Sander (Schwemmebene) unterhalb der nun sichtbaren Zunge des Gletschers Vatnajökull, des größten Gletschers Islands. Der riesige Sander, der eine Fläche von 1.000 km² bedeckt, fächert sich bis zur Atlantikküste auf eine Küstenlinie von 56 Kilometern auf. Um das Gebiet zu überqueren, wurde die Skeiðarárbrú, die Brücke über den Gletscherfluss Skeiðará, errichtet. Mit dem Bau dieser Brücke wurde erst im Jahr 1974 die Ringstraße vollendet. Inzwischen steht hier bereits die dritte Brücke.
Knapp 2 Kilometer weiter in östlicher Richtung befindet sich ein Rastplatz, von dem aus man einen fantastischen Blick über die Gletscherzungen Skaftafellsjökull und Svínafellsjökull und auf das Massiv des Öræfajökull mit Islands höchstem Berg, dem Hvannadalshnjúkur hat.
Hier befindet sich in Form von verbogenen Stahlträgern ein Denkmal für die erste Brücke, die im Jahr 1996 durch einen Gletscherlauf zerstört wurde.
Bei meinem ersten Besuch in dieser Gegend im Jahre 2016 passierten wir die nach der Katastrophe 1996 neu errichtete zweite Brücke. Diese etwa 900 Meter lange Brücke war einspurig, mit einigen Ausweichstellen. Sie war auch die längste Brücke Islands. Vermutlich war sie aber dem durch den zunehmenden Tourismus gestiegenen Verkehr nicht mehr gewachsen. Inzwischen wurde die Straße erneut umgebaut. Anstelle der Führung über eine lange Brücke sinkt die Straße nun bis knapp über das Landniveau ab und passiert den Gletscherfluss nur auf einer kurzen Brücke. Da die Skeiðará in den letzten Jahren ihren Flusslauf veränderte und nun an der Stelle der Brücke weniger Wasser vorbeiströmt, wurde diese Lösung möglich.
Die Brücke liegt im direkten Verlauf der Ringstraße unmittelbar neben der neuen Brücke. Das Denkmal befindet sich 2 Kilometer östlich ebenfalls direkt an der Ringstraße.
- 22. Oktober 2021
- 21:03
- Oliver Mummer