Gunnuhver

Gunnuhver

4.5/5
  • Typ

    Landschaft / Geothermalgebiet

  • GPS-Koordinaten

    N 63° 49' 9'' W 22° 41' 5''

  • Wann war ich da?

    2019

  • touristische Informationen

    Entfernung von Reykjavík: 67 km ● Fahrzeug: beliebig ● Touristenandrang: moderat ● WC: nein

  • Versorgung

    Supermarkt: Grindavík (nettó) - 19 km / Reykjanesbær (Krónan, Bónus) - 24 km ● Tankstelle: Grindavík (N1, Orkan) - 19 km / Reykjanesbær (N1, Orkan, Olis, ÓB) - 24 km

  • Schwierigkeitsgrad

    1 von 5

Die Schlammquelle Gunnuhver im Südwesten der Halbinsel Reykjanes ist nach der Figur Gunna aus einer Volkssage benannt. Gunnuhver ist auch der Name des in der Nähe befindlichen Vulkans.

Bei ‚guten‘ Bedingungen schleudert Gunnuhver heißes Wasser und Schlamm in bis zu 4 Meter Höhe. Das vorhandene Wasser ist ausschließlich Grundwasser und Oberflächenwasser von Niederschlägen. Die Temperaturen unter der Erdoberfläche erreichen über 300°C. Somit ist hier Islands heißester Ort. Neben Wasser und Schlamm kommt hier auch Schwefel vor, was an der gelben Färbung und vor allem auch am Geruch deutlich zu erkennen ist.

Auf ausgewiesenen Wegen kann man zwischen den dampfenden, zischenden und blubbernden Erdlöchern spazieren.

Die Sage von Gunna

 

Vor über 400 Jahren lebte Guðrun Önundardóttir, genannt Gunna, auf einer Farm auf der Halbinsel Reykjanes. Sie führte ein Leben in bitterer Armut. Als sie ihrem Vermieter, einem reichen Anwalt, die Schulden nicht mehr bezahlen konnte, wurde ihr der einzige verbliebene Besitz, ein Kochtopf, genommen. Sie sagte, sie würde solange hungern, bis sie den Topf zurück bekomme. Aber keine der beiden Seiten gab nach, Gunna wurde wahnsinnig und starb.

Als man sie im Sarg zum Friedhof trug, bemerkten die Sargträger, dass der Sarg immer leichter wurde. Auch hörten sie eine Stimme, die sagte, dass sie nicht tief eingegraben werden solle. Sie bliebe nicht lange.

Schon in der Nacht ihres Begräbnisses begann ihr Geist, Krankheit und Tod über die Gegend zu bringen. Die Leiche des Anwalts wurde verstümmelt aufgefunden. Aber auch das beendete den Rachefeldzug nicht, die Frau des Anwalts wurde ebenfalls brutal getötet. Sie trieb viele Bewohner der Gegend in den Wahnsinn.

Schließlich hatte Pastor Eiríkur aus Vogsósar, der bei den Einheimischen den Ruf als Zauberer hatte, den rettenden Einfall. Man solle ihr ein Wollknäuel geben, das sie an einem Ende festpacken solle und das andere Ende rollte man dann an einen Ort, an dem sie kein Leid mehr anrichten kann. Das waren die Schlammtöpfe der heißen Quelle. Ihre Schreie, als sie in eines der blubbernden Schlammlöcher fiel, wurden von vielen gehört und noch immer soll man sie durch den Dampf beim Kampf, den Quellen zu entkommen, sehen können.

Gunnuhver erreicht man über die Straße 425. Zum östlichen Parkplatz gelangt man direkt über eine Stichstraße mit dem Hinweisschild ‚Gunnuhver‘. Den westlichen Parkplatz erreicht man über die Straße 443 zum Kraftwerk Suðurnes und zum Leuchtturm Reykjanesviti, dann dem Hinweisschild ‚Gunnuhver‘ folgen.

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