Grenjaðarstaður

Grenjaðarstaður ist ein historischer Torfhof in Grassodenbauweise. Zum Einsatz kamen dabei Lavasteine, Holz, Torf und Grassoden. Der Besucher erhält hier einen realistischen Einblick in die Lebensumstände der früheren Bewohner des 19. Jahrhunderts. Benannt ist der Hof nach Grenjaður Hrappsson, der dieses Gebiet besiedelte.

Der Hof besteht aus fünf verbundenen spitzgiebligen Häusern, die originalgetreu eingerichtet sind. Der Komplex war mit 775 m² das größte Herrenhaus in dieser Gegend. Der älteste Teil stammt aus dem Jahr 1865, die Geschichte des Ortes reicht aber zurück bis in die Landnahmezeit. Die letzten Bewohner verließen den Hof erst 1949, zeitweise lebten hier bis zu 30 Menschen.

An der Kirche, deren Glocken aus den Jahren 1663 und 1740 stammen, findet man einen Runenstein aus dem 15. Jahrhundert. Rund um die Kirche liegt der von einem weißen Holzzaun umgrenzte Friedhof. Auf der Wiese stehen einige sehr alte Grabsteine, deren Inschriften kaum noch entzifferbar sind, aber auch neue Holzkreuze und Grabsteine. Der Friedhof wird noch genutzt, obwohl er Teil des Museums ist.

Der Hof Grenjaðarstaður gehört seit 1958 zum Nationalmuseum Islands. Als das Museum eingerichtet wurde, spendeten die Bewohner der Gegend hunderte Objekte. Angeschlossen an das Museum ist ein kleines Besucherzentrum mit Café und Museumsshop. Das Museum ist in dem Sommermonaten Juni bis August geöffnet.