Besonderheiten

Besonderheiten in Island

Spezielles und Kurioses

 
Was man in Island nicht tun sollte...
  • Absperrungen und Warnungen an Naturschauplätzen missachten. Diese sind dazu da, dass man sie ernst nimmt. Im Falle der Missachtung zerstört man ein Stück Natur – oder man ist tot! Ein paar Beispiele:
    • In einer Gletscherlagune auf Eisschollen klettern → das Wasser hat etwa 0°C
    • In einem Geothermalgebiet die Wege verlassen → der Boden ist dünn und darunter sind über 100°C
  • Einen Regenschirm mitnehmen. Er wird es in der Regel nicht lange überleben, dazu ist es meist zu windig. Auch kommt der Regen aus allen Richtungen, sogar von unten!
  • Man sollte nie mit einem Auto ohne Allradantrieb ins Hochland fahren! Bei einem Mietwagen verliert man sogar den Versicherungsschutz.
  • Man sollte nie abseits der Straßen (off-road) fahren! Die Strafen dafür sind zurecht sehr hoch. Die Natur braucht Jahrzehnte, um sich wieder zu regenerieren.
  • Wer in Island ein Haus oder eine Wohnung betritt, sollte niemals die Schuhe anbehalten, denn das gilt als unhöflich.
  • Ungeduscht in öffentliche Bäder gehen. Es gibt klare Regeln bei einem Schwimmbadbesuch, die strengstens einzuhalten sind. Und dazu zählt das Duschen und einseifen – und zwar nackt!
  • Wasser im Supermarkt kaufen Isländisches Wasser gilt als eines der Besten der Welt, man kann seine Trinkflasche in so ziemlich jedem Bach oder Wasserfall problemlos auffüllen (vielleicht nicht direkt an einem Bauernhof und auch nicht aus Gletscherflüssen). Auch in Cafés, Restaurants und Kinos ist Trinkwasser gratis.
  • Man sollte nicht auf Google Maps vertrauen. Das Hauptstraßennetz ist zwar komplett, aber Stichstraßen z.B. zu Gletscherzungen o.ä. existieren hier nicht, obwohl sie in der Satellitenansicht zu sehen sind. Dafür sind andererseits kommentarlos Straßen eingezeichnet, die nur ein erfahrener Isländer im Superjeep für zwei Monate im Jahr und nur bei Ebbe befahren kann! Zuverlässiger ist hier OpenStreetMap.
  • Man sollte zu einem Islandpferd nicht Pony sagen. Da wird der Isländer böse. Auch wenn es eigentlich korrekt wäre. Es ist ein Kleinpferd, Ende der Diskussion!
  • Man sollte nicht über Walfang reden. Walfang hat in Island eine jahrhundertealte Tradition und wird heute im Land sehr kontrovers diskutiert. Da sollte man sich als Ausländer heraushalten.
Was gibt es nur in Island?
  • man kann zwei Kontinentalplatten gleichzeitig berühren
    Wer in der Silfra-Spalte entlang taucht, befindet sich zwischen zwei Kontinentalplatten – genau genommen in dem Spalt, der Island auseinanderdriften lässt.
  • man kann in die Magmakammer eines Vulkans einfahren
    Der Vulkan Þríhnjúkagígur, unweit von Reykjavík, ist seit 4.000 Jahren inaktiv und bietet eine atemberaubende Reise ins Innere der Erde.
  • es gibt eine Anti-Inzucht-App
    Per Smartphone können Isländer feststellen, ob sie miteinander verwandt sind. Die Frage ist nämlich nicht unwichtig in einem Land mit nur 360.000 Einwohnern. Über mehrere Ecken ist hier fast jeder mit jedem verwandt.
  • Penismuseum
    In Reykjavik gibt es ein Penismuseum etwa 300 Exponaten. Das kürzeste davon gehörte einem Hamster (zwei Millimeter) und das längste einem Pottwal (1,7 Meter).
  • Elfenbeauftragte
    In isländischen Baugenehmigungsverfahren ist zu prüfen, ob durch ein Bauvorhaben Kulturgut beschädigt wird. Dazu zählen auch Geländeformationen wie große Steine oder Felsen, die in der isländischen Überlieferung als ‚von Elfen bewohnt‘ angesehen werden. Das kann der Fall sein, wenn zum Beispiel alte Erzählungen existieren, die dies annehmen. In solchen Fällen wird ein externes Gutachten von einer Person eingeholt, die als elfenkundig betrachtet wird.
  • die wahrscheinlich lustigste Polizei der Welt
    Das lässt zumindest der offizielle Instagram-Account vermuten. Was soll man aber auch tun im friedlichsten Land der Welt, wo die Polizei nicht einmal Waffen trägt?
Was man in Island vergeblich sucht...
  • (Papier-)taschentücher
    Taschentücher gelten als unhygienisch und werden so gut wie nie verwendet. Auf Island zieht man den Rotz hoch und schluckt ihn runter.
    Inzwischen hat man sich aber wohl etwas den ausländischen Touristen angepasst, man findet in den Supermärkten jetzt oft auch Papiertaschentücher.
  • Quark
    Quark ist in Island unbekannt, dafür gibt es Skyr. Bei der Herstellung von Skyr wird die Milch – im Gegensatz zur Herstellung von Quark und Joghurt – zuerst entrahmt. Deshalb enthält Skyr viermal so viel Milch wie Joghurt. Skyr ist somit ein fettarmes Milchprodukt mit extra viel Eiweiß.
  • Eisenbahnen
    Es gibt keine einzige Eisenbahnstrecke. Im alten Hafen von Reykjavík stand zwar einmal eine alte schmalspurige Dampflok als Denkmal, diese wurde aber nur beim Bau eingesetzt.
  • McDonald’s
    In Europa gibt es nur drei Länder, in denen es kein McDonald’s gibt – Albanien, Armenien und Island!. 2009 zog sich McDonald’s – nach eigenen Angaben aus ökonomischen Gründen – von der Insel zurück.
  • Starbucks
    Auch die Kaffeekette sucht man hier vergebens. Guten und besseren Kaffee bekommt man aber überall.
  • Eisbären
    Eisbären gibt es in Island nicht.
Bezahlen in Island

Es gibt zwar auch Bargeld, man kann aber (fast) überall mit einer Kreditkarte bezahlen. Manchmal sogar für den Toilettenbesuch! Selbst in abgelegenen Gegenden, wo es in Deutschland vermutlich nicht einmal Handyempfang gäbe, wartet ein freundlicher Kassierer mit einem Kartenlesegerät.

Und wenn man einmal zu schnell unterwegs war: auch die Polizei hat ein Lesegerät für die Kreditkarte dabei. Denn wenn man nicht sofort bezahlt, bleibt das Auto stehen.

Ich habe zwar immer eine kleine Menge Bargeld – im Gegenwert von etwa 50 Euro – dabei. Letztlich habe ich aber nur ein paar Scheine in Trinkgeldsammelschalen geworfen. Abheben kann man das Geld in Island an zahlreichen Geldautomaten.

Auto: Tanken

Das Tankstellennetz wird immer dünner, je weiter man sich von der Hauptstadtregion entfernt. Also immer rechtzeitig tanken! Da viele Tankstellen unbesetzt sind, benötigt man eine Kreditkarte mit PIN. Ich habe gehört, dass oft nur 4-stellige PINs akzeptiert werden, 6-stellige nicht, ich wusste aber auch nicht, dass es 6-stellige überhaupt gibt. An manchen Tankstellen werden wohl auch maestro-Karten akteztiert, das habe ich aber nicht probiert.

Es gibt zwei Kraftstoffarten, Benzin 95 (blýlaust bensín) und Diesel (diesel). Man steckt seine Kreditkarte in den Automaten und kann dann meist die Sprache wählen, zum Teil auch Deutsch. Dann wählt man den maximalen Betrag aus, für den man Tanken möchte. Hat man einen zu hohen Wert gewählt, wird natürlich nur der tatsächlich getankte Betrag abgebucht. Lediglich die Deckungsanfrage für die Karte erfolgt über den gewählten Wert, also nicht erschrecken! Je nach Tankstelle kann man noch die Zapfsäule und die Kraftstoffart auswählen.

Dann wird ganz normal getankt. Steckt man die Katte danach nochmals ein, erhält man eine Quittung. Meiner Erfahrung nach funktioniert das an jedem Automaten einer Tankstelle (falls sie mehrere hat). Ich hatte einmal einen Automaten wo der Drucker defekt war und erhielt die Quittung dann an einem anderen.

An manchen Tankstellen kann man auch Tankkarten erwerben.

Die bekanntesten und verbreitetsten Tankstellenketten in Island sind N1, Orkan, Ólis und ÓB (beide gehören zur gleichen Firma).

 
Auto: Parken

Zunächst einmal sollte man beim Verlassen des Autos die Tür gut festhalten, bei entsprechendem Wind wird einem diese sonst gern mal aus der Hand gerissen.

Gibt es einen Parkautomaten, entsteht gleich das nächste Problem: bei starkem Wind das Ticket hinter die Frontscheibe zu legen, entwickelt sich oft zu einer unlösbaren Aufgabe. Da aber beim Kauf des Tickets das Kennzeichen des Fahrzeugs mit angegeben wird, geht es auch ohne das im Auto sichtbare Ticket, da das Kennzeichen registriert ist.

An manchen Orten, wie z.B. dem Parkplatz am Besucherzentrum im Þingvellir, wird das Kennzeichen von Kameras automatisch erfasst und man muss am Automaten nur noch für den gewünschten Zeitraum zahlen.

Auto: Reifendruck prüfen

Eines Tages leuchtete bei meinem Mietwagen die Reifendruckanzeige. Also hin zur nächsten Tankstelle. Der Luftschlauch war schnell gefunden, doch was war das? Der Schlauch kam aus einem Schuppen, keine Luftdruckanzeige, keine Verstellmöglichkeit, nichts! Also rein in die Tankstelle und den Verkäufer mit meinem Problem konfrontiert. Er drückte mir ein stiftähnliches Werkzeug in die Hand. Dieses Manometer muss man auf das Ventil stecken, am anderen Ende kommt durch den Reifendruck dann ein Stab soweit raus, wir es dem Reifendruck entspricht. Auf der Skala auf dem Stab kann man dann den Wert ablesen. Hier muss man auf die richtige Maßeinheit achten, statt der bei uns üblichen Bar werden hier üblicherweise PSI verwendet. Also unbedingt im Fahrzeughandbuch nach dem korrekten Wert schauen!

Der Umrechnungsfaktor von Bar in PSI (pounds per square inch) ist etwa 14,5. Ein üblicher Reifendruck von 2 bis 2,5 Bar entspricht also 29 bis 36 PSI.

Um nicht auf Mithilfe an der Tankstelle – die es auch nicht überall gibt – angewiesen zu sein, habe ich mir für umgerechnet knapp 7 Euro ein solches Manometer zugelegt (Foto).

Inzwischen haben aber offenbar viele Tankstellen aufgerüstet. Besonders in etwas größeren Orten findet man jetzt die gewohnte Technik zum Prüfen und Korrigieren des Reifendrucks. 

Auto: Autowäsche

Zur Autowäsche stehen an fast allen Tankstellen Möglichkeiten zur Verfügung. Die Wäsche erfolgt mit einem Gerät, welches ich einmal ‚Wasserbesen‘ nenne.

Ausgehend von einem Wasserhahn folgt ein langer Schlauch, der oben in den als Rohr ausgebildeten Stiel eines Besens führt. Unten zwischen den Borsten tritt das Wasser dann hervor.

Verkehr: die Sache mit dem Kreisverkehr

Im Allgemeinen gibt es mit den Verkehrsregeln in Island keine Probleme. Nur in zweispurigen Kreisverkehren gibt es eine Besonderheit: das Fahrzeug auf der linken Spur – also innen im Kreisverkehr – hat Vorfahrt und muss von einem außen Fahrenden herausgelassen werden!

 
Verkehr: doppelte Ampeln

Speziell an großen Kreuzungen in der Hauptstadtregion steht hinter der querenden Straße noch eine ‚Backup‘-Ampel. Diese ist besser zu sehen als die über einem hängende und ist man einmal etwas zu weit vorgefahren, weiß man immer noch, was Sache ist. Es kann natürlich passieren, dass man an der ‚richtigen‘ Ampel bei grün gefahren ist, an der zweiten Ampel aber bei rot ankommt. Dann natürlich nicht anhalten!

Kurioses 1

Dieses Verkehrszeichen findet man im Þingvellir an der Silfra-Spalte. Aufgrund des extrem klaren Wassers ist die Silfra-Spalte ein beliebtes Taucherziel, und das trotz Wassertemperaturen von nur 2–4 °C. Die Spalte liegt auf der Nahtstelle zwischen den Kontinentalplatten von Amerika und Europa und wird angepriesen als ‚Tauchen zwischen den Kontinenten‘.
Auf der einen Seite der Zufahrtsstraße ist der Parkplatz und der Platz zum Umziehen für die Taucher. Auf der anderen Straßenseite geht es über eine Plattform ins Wasser. Somit müssen alle Taucher in voller Montur die Strasse überqueren.

Man sollte das Zeichen aber nicht so interpretieren, dass alle ohne Taucheranzug umgefahren werden dürfen!

 
Kurioses 2

Besonderheiten - WegweiserDieses Schild habe ich an der Straße 33 kurz hinter Stokkseyri gefunden. So sieht ein Wegweiser aus, wenn es kaum Ortschaften, sondern nur Höfe gibt.

 
Kulinarisches

traditionell

  • Hákarl
    fermentiertes Fleisch des Grönlandhais; sehr intensiver Geschmack und Geruch (nach Ammoniak); etwas für Wagemutige
  • Svið
    abgesengter und gekochter Schafskopf; im Supermarkt als Tiefkühlware erhältlich, aber auch frisch vom Grill
  • Súrsaðir hrútspungar
    in Molke eingelegte Hammelhoden
  • Slátur
    gekochte Innereien vom Schaf (ähnlich dem schottischen Haggis)
  • Selshreyfar
    sauer eingelegte Robbenflossen
  • Lundabaggar
    gekochte und sauer eingelegte Schafsinnereien

aktuelles

  • Skyr
    ein dem Magerquark ähnliches Produkt mit hohem Proteinanteil und geringem Fettgehalt
  • Rúgbrauð
    dunkles und süßes Roggenbrot; wurde ursprünglich im Boden geothermal gebacken
  • Flatbrauð / Flatkaka
    dünnes, rundes, flaches Roggenbrot
  • Harðfiskur
    salziger Trockenfisch, meist aus Kabeljau oder Schellfisch, besteht fast nur aus Eiweiß; traditionell wird der Trockenfisch mit Butter gegessen; man findet ihn in jedem Supermarkt.
  • Plokkfiskur
    Fischragout aus gekochtem Fisch, Kartoffeln, Zwiebeln und weißer Soße, serviert mit Rúgbrauð und Butter
  • Hangikjöt
    geräuchertes Lammfleisch
  • Kjötsúpa
    Lammsuppe mit Kartoffeln und Gemüse
  • Pönnukökur
    dünne, crépe-ärtige Pfannkuchen, oft mit Marmelade und Schlagsahne serviert
  • Snúdur
    Zimtschnecke, mit Schokolade, Karamell oder Zuckerguss überzogen
  • Lakkrís
    salzige Lakritze in allen Varianten, mit Schokolade, in der Schokolade, im Eis, Lakritz-Salz u.v.a.m.